Kindersitze kaufen – wie Sie den richtigen Kindersitz finden

Den richtigen Kindersitz zu finden ist schwierig, aus diesem Grund verlassen sich viele Eltern auf Tipps und Tricks anderer Eltern. Am Anfang wird dadurch oft auf einen bewährten Klassiker eines namhaften Herstellers verwiesen, was eine durchaus gute Entscheidung ist. Aber was passiert wenn das Kind größer wird und die Anforderungen an einen Kindersitz deutlich steigen? Wir haben ein paar nützliche Tipps zusammengetragen, wie Sie den richtigen Kindersitz finden.

Wie finden Sie den richtigen Kindersitz?

Eine große Hilfe für den Kindersitzkauf bieten Tests von ADAC, Stiftung Warentest oder Automagazinen wie Auto Bild. Nutzen Sie die Tests als Grundlage für Ihre Suche in den Geschäften. Kindersitze sollten Sie immer ausprobieren, deshalb kann ein Onlinekauf eher ärgerlich als nützlich sein. Testen Sie im Fachhandel folgende Eigenschaften der Kindersitze:

  • Einfacher Ein- und Ausbau (in allen Fahrzeugen, die Sie nutzen wollen)
  • Stabilität im Wagen (ein Kindersitz sollte nicht wackeln)
  • Ist der Kindersitz bequem für Ihr Kind?
  • Anschnallgurte (Können Sie Ihr Kind gut an- und abschnallen?)
  • Hat Ihr Auto eine ISOFIX-Befestigung? (zu Erfragen im Fachhandel oder in der Bedienungsanleitung Ihres Fahrzeugs)
  • Ist Ihr Fahrzeug nach der i-Size-Norm freigegeben?

Was ist eine Kindersitzgruppe?

Kindersitzgruppen unterscheiden sich nach Gewicht und werden von Gruppe 0+ bis zu Gruppe III unterschieden. Seit 2013 gibt es eine zusätzliche neue Norm i-Size, die verhindern soll dass Eltern ihre Kinder zu früh in den nächstgrößeren Sitz umsetzen.
0+ ist die so genannte Babyschale und wird immer entgegen der Fahrtrichtung eingebaut. Sie ist in der Regel bis 13 kg Körpergewicht vorgesehen. Kleinkinder sind mit diesen Systemen sehr sicher im Fahrzeug untergebracht. Deshalb sollte der Sitz erst dann gewechselt werden, wenn die Kopfoberkante des Kindes nicht mehr in der festen Schale liegt.
I ist die anschließende Gewichtsklasse und gilt für Kinder von 9 bis 18 kg Körpergewicht. Die gängigsten Systeme sind mit Hosenträgergurt oder Fangkörpersystem ausgestattet, bei denen das Kind durch ein Tischchen vor dem Bauch gesichert wird. Einige Kindersitze mit Hosenträgergurten können auch rückwärtsgerichtet eingebaut werden (Reboardsitze) – der Einbau ist meist etwas aufwändiger, aber die Crashbelastungen sind deutlich niedriger. Auch hier muss der Kindersitz so fest wie möglich im Fahrzeug fixiert sein. Für alle vorwärts gerichteten Kindersitze gilt, diese nicht zu früh einzusetzen, da Kleinkinder in einer Babyschale am sichersten untergebracht sind.
II und III In den anschließenden Gewichtsklassen II (15-25 kg) und III (22-36 kg) gibt es vor allem so genannte Sitzerhöhungen teilweise mit Rücken- bzw. Schlafstützen. Die Kinder werden hier fast immer mit dem normalen Dreipunkt-Sicherheitsgurt gesichert. Aus diesem Grund ist darauf zu achten, dass der Schultergurt immer mittig über die Schulter des Kindes verläuft und es beim Schlafen nicht aus dem Gurt fällt. Verwenden Sie Sitzerhöhungen am besten nur mit Rückenstützen, da es die Sicherheit beim Seitencrash deutlich erhöht.
i-Size Seit Mitte 2013 gibt es eine erweiterte ECE-Zulassung für Isofix-Kindersitze, die die erste Phase der bisherigen Gewichtsklassen bis 18 kg abdeckt. Für diese Kindersitze wird ein bestimmter Bereich der Körpergröße angegeben – so werden die Kinder bis ca. 15 Monate ausschließlich rückwärtsgerichtet gesichert. Sie können diese Sitze verwenden, wenn Ihr Neufahrzeug entweder die vorgeschriebene Kennzeichnung „i-size“ aufweist, oder in einer Fahrzeugfreigabeliste am Kindersitz das jeweilige Modell aufgeführt ist. Der Vorteil dieser Kindersitze ist der rückwärtsgerichtete Transport bis ca. 15 Monate.

Die Wahl des richtigen Kindersitzes hängt nicht nur von der Größe und dem Gewicht des Kindes ab, sondern wie Sie nun wissen auch von den Gegebenheiten des Fahrzeugs und den persönlichen Präferenzen des Kindes. Probieren Sie Kindersitze immer aus und lassen Sie sich im Fachgeschäft beraten.

Bildquelle: pixabay; Autor: Tammydz; Lizenz: Public Domain

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