England – von Harry Potter nach London und zurück

Eine Reise nach England lässt sich mit keinem anderen Reiseziel vergleichen. Es ist aufregend, überraschend und urgemütlich!

Planung

Unsere Jüngste ist großer Harry Potter Fan. So habe ich ihr Weihnachten versprochen, dass wir in den Osterferien nach England in die Warner Brothers Studios fahren. Diese befinden sich in der Nähe Londons (Wichtig: Tickets online kaufen!). Und wenn wir schon mal dort sind, können wir natürlich auch noch ein paar Tage in London dran hängen.

Ich habe mich also auf die Suche nach der günstigsten Fährverbindung gemacht. Gefunden habe ich überraschender Weise nicht die Fähre von Calais nach Dover, sondern die, die von Dünkirchen aus überfährt.

  • Dünkirchen – Dover mit DFDS

Die Überfahrt dauert 2 Stunden und kostet 143 Euro. Die Fähre von Calais nach Dover mit P&O hätte uns 238 Euro gekostet.

Dann habe ich mir überlegt, dass ich in London nicht unbedingt mit dem WoMo rum fahren will und uns auf einen Campingplatz in der Nähe eingebucht.

  • Abbey Wood Caravan Club Site

Und weil die Buchungsgebühr weg fällt, wenn man Mitglied im Camping and Caravaning Club ist, habe ich die gleich auch noch mit abgeschlossen.

Pflicht

Hilfreich ist hier die App: ADAC Maps für Mitglieder, sofern man denn Mitglied ist. Hier kann man nämlich seinen (zumindest schon mal ungefähren) Weg eingeben und erfährt, was alles benötigt wird und vieles mehr.

Benötigt wird:

  • eine EC-Karte
  • eine Warnweste, in der Fahrerseitentür
  • EU-Hunde- bzw. Heimtierausweis
  • London-Tube Travelcard oder Oystercard visitbritainshop.com
  • Camping and Caravaning Club Mitgliedschaft caravanclub.co.uk
  • LEZ Umweltplakette London (Low Emission Zone) gov.uk
  • Tickets Warner Brothers Studios wbstudiotour.co.uk

Also nichts wie rüber zur großen Insel. Gleich von der Fähre runter, müssen wir uns selber immer wieder sagen: „links fahren, links fahren, links fahren…“ Anfangs ist es noch ein komisches Gefühl, vor allem auf kleinen Straßen mit Linkskurven. Ich hab die ganze Zeit gedacht: „Das passt nicht!“ Aber irgendwie hat es doch immer gepasst und nach ein paar Stunden wurde ich etwas ruhiger und entspannter. Bei 50 fahre ich natürlich auch 50! Und wundere mich, dass mich alle überholen… uuuups… 50 Meilen per Hour… Ok, also haben wir uns fix ein Schild gebastelt und an die Blende geklebt. Bei 50 mph darf ich also ungefähr 80 km/h fahren. Das haben wir also auch hin bekommen.

Die White Cliffs of Dover sind auf jeden Fall einen Besuch wert! Eine fantastische Aussicht auf die Kreidefelsen belohnt jeden Fußweg entlang der Klippen. Und 7 Pfund Eintritt erachten wir als angemessen. Wenn man sich die Tickets vom National Trust gegönnt hat, ist hier der Eintritt sogar frei.

Für die Nacht haben wir uns einen Platz auf der Isle of Sheppy gesucht. Das ist eine kleine Insel ganz im Osten von Greater London. Da wir mobil mit unserem Globe-Traveller unterwegs sind, benötigen wir nicht unbedingt einen Campingplatz, sondern sind völlig autark. Dort, wo kein Verbotsschild steht und wir glauben, keinen zu stören, übernachten wir gerne. Vor allem, wenn sich ein so schöner Platz wieder dieser anbietet. Mitten auf dem Deich. Ein Spot, eigentlich für Surfer gedacht, mit Blick auf das Meer. Ein Traum! Zum Abend leert sich der Strand und wir übernachten mit drei weiteren Wohnmobilen auf dem Deich. Wir machen es uns gemütlich, genießen den Sonnenuntergang bei einem Gläschen Wein und spielen und quatschen noch ein bisschen, bis wir müde werden und unsere Betten herrichten. So gefällt mir das Camper-Leben besonders! Frei nach dem Motto: „Home is, where I park it“.

Der nächste Morgen startet ähnlich entspannt mit frisch aufgebackenen Brötchen und einem heißen, gut riechendem, Kaffee. Ein Blick aus der Schiebetür reicht, um das Herz höher schlagen zu lassen und Glücksgefühle rieseln durch meinen Körper. Meine Familie bei mir, das Meer vor der Haustür, was will ich mehr?

Weiter geht die Fahrt (auf der LINKEN Seite) zu den Warner Bros. Studios nord-westlich von London zu Harry Potter. Was soll ich sagen?! 8 Stunden waren wir in den Studios! ACHT Stunden! Und warum? Weil es einfach genial war! Es gab so unglaublich viel zu sehen und zu erleben. Immer wieder stießen wir auf liebevoll gestaltete Räume, Requisiten oder den Hogwarts Express. Es nahm einfach kein Ende. Aber wahrscheinlich können sich wirklich nur Harry Potter Fans daran erfreuen. Für uns war es ein Abenteuer!

Zuerst wird man mit einer Gruppe anderer Besucher in ein Kino gebeten, in dem Harry, Ron und Hermine uns auf der Leinwand begrüßt haben und von ihrer Zeit in Hogwarts am Set erzählt haben. Plötzlich geht der Vorhang auf, die Leinwand verschwindet und wir stehen vor diesem riesigen Portal der Schule, in die die drei und so viele andere 10 Jahre lange gegangen sind. Das Tor war gigantisch und wir staunten, als die Türen aufschwangen und wir wirklich und wahrhaftig durch schreiten durften und im großen Halle, dem Speise- und Festsaal, landeten. Links und rechts die langen Tische, an denen Gryffindor, Slytherin, Hufflepuff und Ravenclaw Schüler saßen. Ich konnte mir die Kerzen unter der offenen Decke richtig gut vorstellen…

Aber wir waren ja nicht nur für Harry nach England gefahren, sondern wollten auch noch nach London. Meine Eingangs erwähnten Planungshinweise sind nicht in den Wind zu schlagen, denn alles was man von zu Hause aus kaufen oder bestellen kann, vereinfacht den Aufenthalt ungemein. Z. B. Sollte man sich unbedingt auch im Vorfeld die Tickets für die Warner Brothers Studios kaufen! Vor Ort bekommt man keine! Ebenso sind die Tube-Tickets, etc. vor Ort teurer und schwerer zu bekommen.

In London selbst ist es dann recht einfach, die Wege zwischen den Stationen zu finden und die Menschen sind unglaublich freundlich und hilfsbereit. Empfehlenswert ist eine Fahrt mit einem der Hopp on – Hopp off Busse, die es mittlerweile in allen Großstädten gibt. So haben wir uns im Internet Tickets für die BigBus Tour gekauft, Handy am nächsten Tag vorgezeigt und ein und aus gestiegen, so wie wir Lust hatten. Von Oben aus dem Bus konnten wir die wunderschöne Stadt mit ihren faszinierenden Bauten bewundern. Außerdem war es da oben nicht so voll, wie auf den Straßen und vor den Museen. Wahnsinn, was in dieser Stadt los ist! Für London können Bilder mehr aussagen, als 1000 Worte. Man muss es gesehen haben!

Ein weiteres Highlight war sicherlich der Besuch des Camden Market. Einem alternativen Markt auf der Straße, zwischen den Häusern. Wobei, eigentlich sind auch die Häuser sehr sehenswert. Denn diese sind so ideenreich und außergewöhnlich gestaltet, dass es Freude macht, diese zu betrachten. Es war für uns wie ein Spiel: Wer entdeckt die nächste Kuriosität?

Zurück in Dover übernachteten wir direkt an der Promenade. Einfach so am Straßenrand. Da ist es wieder: Freiheitsgefühl pur!

Irgendwie ist es immer wieder erstaunlich wie schnell die Zeit doch vergeht… Vergangenen Samstag saß ich noch in Dover auf der Bank und las ein Buch in der Sonne und ließ immer wieder meinen Blick über das Meer und die Schiffe gleiten. In solchen Momenten steht die Zeit für mich still. Dazu fällt mir ein schöner Spruch ein: „Zeit, die wir uns nehmen, ist die Zeit, die uns was gibt!“

In diesem Sinne: bye bye

Dreams can come true!

CU, Anke

Bildquelle: www.unterwegsimglobe.de

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